Paris by night - Aleksandr Stepanowitsch Glebov
20.11.2012
Sigmundsson
Kommentare: 4
Heute sind wir ins Theater gegangen. Neben Jam, der immer noch fehlt,  ist jetzt auch noch Pierre los. Er hat mir und Ash quasi das Kommando übertragen, was in erster Linie bedeutet, dass wir Alice und Burger daran hindern müssen, sich gegenseitig in Raserei zu versetzen. Eine anstrengende und aussichtslose Aufgabe. Ich komme mir vor wie ein Blauhelm in einem Krisengebiet. Die Disziplinlosigkeit der beiden gefährdet die ganze Gruppe! Ich muss mit den beiden mal ein ernstes Wörtchen reden, sonst haben wir hier bald Verluste zu beklagen! Wir haben Teichfolie, Spaten und Seil besorgt, um den Graben anzulegen, sowie einen Fluchtweg über die Dächer zu haben. Die Türen müssen wir austauschen. Dazu mehr, wenn Pierre wieder da ist. Wie eingangs erwähnt waren wir im Theater. Mehr durch Zufall sind wir dort auf eine Zwischenwand gestoßen. Genauer gesagt: Ash ist beim herumstöbern im Theater in einen Schacht gefallen und hat dadurch diesen geheimnisvollen Zwischenraum entdeckt. Nachdem wir ihr gefolgt waren, stellten wir schnell fest, dass wir nicht alleine waren. Alarmiert zogen wir unsere Waffen und erwarteten einen Angriff aus der Dunkelheit, denn da unten war natürlich kein Licht. Tatsächlich standen wir wenig später einer steinernen Monströsität gegenüber, die anscheinend ebenfalls befürchtete, dass wir ihr Böses wollen und daher in Verteidigungsstellung verharrte. Zum Glück hatten wir Ash dabei, die durch gutes Zureden die Situation entschärfte. Es stellte sich heraus, dass dieses Ding ein Gargoyle namens „Dix“ war , der sich hier unten versteckt. Da wir mittlerweile die Aufmerksamkeit des Personals auf uns gezogen hatten und Techniker mit einer Leiter unterwegs waren, um uns aus dem Schacht zu helfen, beschlossen wir, das weitere Gespräch auf später zu verschieben. Dix kletterte den Schacht hoch und floh, bevor ihn die Techniker zu Gesicht bekommen konnten. Bevor uns das Theaterpersonal erreichte, entdeckte Burger noch eine verschrumpelte Leiche, die mit einem Besenstiel gepfählt worden war und in einem Sarg lag! Wir beschlossen den Burschen in den alten Theatervorhang, der dort unten aufgerollt herumlag, einzuwickeln, und, so gut es eben ging, zu verstecken. Es gibt Dinge, die sollten Menschen nicht zu sehen bekommen… Nachdem man uns herausgeholfen hatte, machten wir uns auf zu unserem Treffpunkt mit Dix. Als wir uns gerade in den Wagen gesetzt hatten, begannen Alice und Burger sich mal wieder zu kabbeln. Ich versuchte dazwischen zu gehen, doch Alice stichelte immer weiter, sodass Burger schließlich in Raserei verfiel und ihr an die Gurgel gehen wollte. Doch Alice wich aus, und Burger rannte davon! Eine amoklaufende Bestie, die wahnsinnig durch Paris rast. Ein Desaster für uns und die Maskerade! Die Bilanz waren zwei tote Zivilisten, eine Menge Sachschaden und ein Dutzend Handyfilme, die eine rasende Bestie in Menschengestalt zeigen, die mit ausgefahrenen Fängen durch Paris wütet  und die mittlerweile alle im Internet sein dürften! Eine Katastrophe! Und die Urheberin dieser Katastrophe lächelt mich an und meint, dass sie Burger ja nicht gesagt habe, das zu tun. Verdammt, da ist bei mir dann ne Sicherung durchgebrannt! Ich prügelte auf diese Drecksgöre ein, doch sie wich immer wieder aus und begann mit einem psychopathischen Lächeln, was vom Irrsinn zu faseln! Erst das Eingreifen von Ash stellte meine Beherrschung wieder her. Ein Glück das wir sie haben, ihre vermittelnde Art rettet uns immer wieder. Sie schimpfte dann auch gehörig mit Alice, während ich draußen vorm Auto saß (in ihrem „Baby“ darf nicht geraucht werden, sagt Ash) und an meiner selbstgedrehten zog. Es ist einfach eine schreckliche Katastrophe und wenn das so weitergeht, brauchen wir keinen Sabbat, um uns zu vernichten! Alice zündelt fahrlässig mit Burgers Jähzorn. So etwas darf nie wieder passieren, aber ich fürchte, dass Alice Gefallen an der emotionalen Brandstiftung gefunden hat. Ich denke in Zukunft werde ich immer einen Holzpflock dabeihaben, um ihre spitze Zunge zu bremsen, wenn sie mal wieder die Disziplin der Truppe untergraben sollte. Sie ist ein unberechenbares Sicherheitsrisiko und entsprechende Gegenmaßnahmen sind längst überfällig. Dass ich diese Gefahr unterschätzt habe, war einer der Gründe für dieses Desaster!        

Jedenfalls waren wir noch am alten Westbahnhof, wo Dix sein Versteck hat. Da er vertrauenswürdig erschien (jedenfalls hat er uns nicht gleich abgeknallt im Theater und arbeitet auch nicht mit dem Sabbat zusammen) und wir jede Hilfe gebrauchen können, haben wir eine Abmachung geschlossen. Er wollte von uns nicht über den Weg trauen, aber als wir ihm Pierres Namen genannt haben und ihm die Vorteile eines Vertrages für beide Seiten dargelegt hatten, war er dazu bereit (Er kannte Pierre wohl von früher, als das hier noch Camarillagebiet war). Der erste Gefallen, den er für uns erfüllen soll, war die Leiche aus dem Theater zu schaffen, dafür bekommt er von uns zwei Menschen als Nahrung geliefert. Nur das Blut und auch nicht alles, er sagt er will sie nicht leertrinken, er sei ja nicht irre- Gute Einstellung. Gesagt, getan, der Bursche liegt jetzt in unserem Keller, allerdings hat er jetzt die Fänge ausgefahren, was vorher nicht der Fall war. Hoffe das ist kein Grund zur Sorge. Morgen liefern wir ihm die Bezahlung.

Nachtrag: Morgen sind die Waffen da, dann wird’s langsam eng da unten. Ne gepfählte Leiche und ein ganzes Waffenarsenal- Mann, ich hoffe echt, dass die Bullen hier nicht vorbeischauen…            
21.11.2012 10:52
Warum hacken immer alle auf Alice herum? Niemand versteht sie... aber irgendwie muss das so sein, oder?
21.11.2012 13:00
Jam hackt nicht. Eigentlich nur Burger und Alex.
21.11.2012 16:13
Er hackt gar nicht auf ihr rum, er versucht sie zu erziehen :P
21.11.2012 18:04
"Of all poses a moral pose is the most offensive.", said Alice (and Oscar Wilde). ; )
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