Regengeruch. Dämmerung. Das Gewitter liegt noch in der Luft.
Die Gesichter sind noch nass, das Haar trieft vom Schauer.
Nackte Füße im Schlamm. Lachen, Ausgelassenheit.
Sie haben den Sturm durchgetanzt und hören jetzt nicht damit auf.
Auf der Bühne – Musik.
Geschwängert durch die Stimmung, die die verregnete Dämmerung mit sich brachte.
Einige Straßen weiter sitzen sie auf dem Bordstein.
Ein Joint geht rum.
Ein Stift kritzelt etwas auf Papier, wie ganz nebenbei.
Selbstverständlich.
Worte entstehen, Geschichten, Ideen.
In einem Fenster darüber sieht man eine Staffelei.
Der Pinsel ruht.
Der Zeichner lehnt am Fenster und atmet die Nachtluft ein und mit ihr tausende Farben und Schattierungen.
Er wendet sich wieder der Staffelei zu.
Zwei Menschen, die sich lieben, liegen Kopf an Kopf auf einem Dach.
Sie sehen sich die Sterne an.
„Das da sieht aus wie ein Hase.“
„Wo?“
„Na da. Siehst du, mit den zwei Ohren…das eine ist ein bisschen kurz. Und schief.
Und es hat nur ein Auge. Aber…kannst du’s sehen?“
„Ich liebe dich.“
Irgendwo hat noch ein kleines Café auf.
Darin läuft gute Musik , die draußen, wo auch ein paar nasse Tische und Stühle stehen, auf die Straße schallt.
Darüber hört man intellektuelle Gespräche, hin und wieder ein Lachen.
Zigarettenrauch steigt auf.
Die Menschen trinken guten Wein und Kaffee.
Gegenüber hört man rebellische Lieder aus dem Untergrund krachen.
Draußen sieht man niemanden, bis auf einen Punk.
Er sitzt auf dem Boden, an die Hauswand gelehnt und kifft.
Sein Blick liegt auf der flackernden Laterne.
Er schwelgt in anderen Welten und lächelt.
Eine einsame Straßengeige fidelt.
Die Einsamkeit stört sie nicht, denn sie spielt auch für sich selbst gern.
Alles nur ein Traum. Eine Zukunft.
Menschen, Ideen, Farben.
Hoffnung, Leben.
Ein guter Traum.
In einem der Häuser ist eine Kinderstimme zu hören.
Sie trägt sich bis auf die Straßen hinunter.
„Willst du die Geschichte hören, die ich mir ausgedacht habe?“
„Na klar, Schatz.“
„Es war einmal ein Königreich voller Feen…“