Der Waffenmeister von Burg Steinwacht war ein drahtiger Mann Anfang 30. Sein blondes Haar war kurz geschoren, das Kinn glatt rasiert. Er trug einen Wappenrock in den Farben des Hauses, dem er diente: Dunkelrot und Goldgelb und darauf die sich aufbäumende Ziege.
Dougal stand wie jeden Tag im Hof und überwachte die königliche Truppe bei ihren täglichen Waffenübungen. Er kannte jeden von ihnen. Manche waren älter gewesen als er und hatten bereits Erfahrung mitgebracht, als sie hinzugestoßen waren. Anderen hatte er von der Pike an alles beibringen müssen. Doch schließlich hatte er sie alle zu einer Einheit zusammengeschweißt und eingeschworen. Und irgendwann waren all jene fort, die schon da gewesen waren, als Dougal das Amt übernommen hatte.
Er war bereits als neunjähriger Knabe nach Steinwacht gekommen. Damals hatte die Feste freilich noch Burg Caylawn geheißen. Doch nach all den Ereignissen um die Machtwechsel in Weiden und Albernia hatten viele Namen geändert werden müssen. Aus Ronnel Gladmore, dem Prinzen von Albernia, war zum Beispiel Dougal geworden, ein Waisenkind, von dem nur das weidener Königspaar wusste, dass es der Bastard des gefallenen Ritters Rowan Trevelyan war. Und das Kind von Lynn Gladmore natürlich, der entmachteten, tragischen Königin Albernias.
Ein Namenswechsel war nötig gewesen. Außerhalb von Havena hätte zwar ohnehin niemand Ronnel Gladmore erkannt, aber wirklich keinen kümmerte eine Waise namens Dougal. König Nolan wollte sicher gehen.
Jetzt bildete Dougal die königlichen Soldaten aus – eine Aufgabe, die sonst nur Adelige oder enge Freunde des jeweiligen Burgherren bekleideten. Dougal war weder das eine, noch das andere. Doch "Kein Kind soll die Sünden seiner Eltern tragen. Außerdem bist Du Blut von meinem Blut.", hatte König Nolan geantwortet, als Dougal ihn irgendwann einmal nach dem Grund für diese Bevorzugung gefragt hatte.
Praktisch bedeutete das, dass er das Leben eines Hochgeborenen führte, wenn auch ohne jeden Anspruch auf ein Erbe oder einen Titel. Aber er hatte eine gute Bildung erhalten und ein paar einflussreiche Leuten kennengelernt. Dafür hatten Nolan und Cara Trevelyan gesorgt.
Gleiches galt für seine Schwester Lyneth, die früher einmal Elyssa geheißen hatte. Königin Cara hatte für sie eine gute Ehe arrangiert mit einem weidener Junker – Ser Angus Haywood - der ein wenig Land und Geld besaß und nicht weit weg von Steinwacht wohnte. Lyneth hatte inzwischen außerdem zwei zauberhafte Kinder, wohingegen Dougal es tunlichst vermieden hatte, sich von irgendwem in eine Ehe drängen zu lassen.
Die Geschwister sahen sich oft. Das war gut, denn Lyneth war die Einzige, die Dougal von seiner Familie noch geblieben war. Er hatte nur noch verschwommene Erinnerungen, doch eines hatte sich eingebrannt: Nach dem zermürbenden Kampf um den albernischen Thron und Rowan Trevelyans Tod hatte Mutter jeden Lebenswillen verloren, war verblasst und schließlich gestorben. Jetzt war Ciaran Trevelyan der König von Albernia. Und Prinz Glendan scharrte bereits begierig mit dem Hufen, um seinem Vater eilig auf den Thron zu folgen, erzählte man sich. Väter und Söhne vom Blute der Ziegen hatten wohl niemals ein gutes Verhältnis zueinander. Dougal konnte sich das vorstellen. Wäre Rowan Trevelyan noch am Leben gewesen, wären er und Dougal sicher keine Freunde geworden, geschweige denn eine Familie. Nach allem, was Dougal von König Nolan erfahren hatte (und woran er sich aus seiner Kindheit noch erinnern konnte) war Rowan Trevelyan das Abbild eines selbstgerechten Narzisten gewesen. Am meisten hasste Dougal den toten Ritter dafür, dass er Lynn Gladmore eingesponnen, ausgesaugt und ihr erwartungsgemäß das Herz gebrochen hatte. In Dougals Selbstbild war Abelard Gladmore immer sein Vater geblieben, egal was alle anderen sagten. Doch Abelard war tot, ebenso wie Lynn, Elyssa und Ronnel.
Aber Dougal war am Leben.
"Öffnet das Tor!", hörte er da einen der Torwächter rufen. Er hoffte, dass es sich bei dem Ankömmling um Lyneth handelte. Es wurde Zeit.
"Wie kommt es, dass Du mit Bryanna Tremayne gereist bist?", fragte er seine Schwester leise, während er mit einem Apfel in der Hand spielte.
Die große Halle war beim Abendessen nicht eben überfüllt oder laut. Das Königspaar war anwesend, ihre Kinder natürlich ebenso, und eine überschaubare Anzahl an Bediensteten. Allerdings ruhte die ganze Aufmerksamkeit auf der rothaarigen Lady aus Sturmfeste, die zusammen mit Lyneth am Nachmittag nach Steinwacht gekommen war und etwas Wichtiges mit dem Königspaar zu besprechen hatte. Jetzt saß sie mit König Nolan und Königin Cara am Kopfende der langen Tafel, während Dougal und Lyneth sich am Kamin positioniert hatten. Die Geschwister konnten sich ungehört unterhalten.
"Ich traf sie heute Morgen auf der Straße.", antwortete Lyneth, "Ich erinnerte mich daran, dass ich ihr bei der Namensweihe von Prinz Ethan schon einmal begegnet bin. Und da wir ohnehin den gleichen Weg hatten..."
Dougal nickte. "Weißt Du, was sie vom König will?"
"Wie hätte ich das in der kurzen Zeit erfahren sollen?", antwortete Lyneth schmunzelnd.
Dougal biss in den Apfel und betrachtete Lady Bryanna aufmerksam. Sie verhielt sich zurückhaltend und sah dem König nur selten direkt ins Gesicht. Sie hatte also etwas Unangenehmes auf dem Herzen. Aber sie war zu weit entfernt, um ihre Worte zu verstehen.
"Denkst Du, sie könnte ein Problem darstellen?"
Lyneth musterte die Lady nun auch genauer. Mit dem gleichen Blick, den auch Dougal zur Schau trug. Die Geschwister hatten ein instinktives Talent für das Lesen anderer.
"Sie hat eigene Dämonen.", sagte Lyneth leise und schüttelte den Kopf. "Aber am besten, sie bekommt einfach nichts mit. Das gilt generell für alle.", fügte sie mit einem Nicken in Richtung Königspaar hinzu.
Dougal genoss das süße Fleisch des Apfels. Seiner Schwester und ihm waren die meisten süßen Speisen verwehrt, weil sie fast immer Milch beinhalteten. Für Dougal war das nie ein Problem gewesen. Gewachsenes Obst hatte er ohnehin immer bevorzugt. Und für Äpfel empfand er die größte Leidenschaft.
"Wo sind die anderen?", fragte er, als er das Kerngehäuse ins Feuer warf.
"Sie haben den vereinbarten Vorsprung. Wir stoßen morgen Abend auf einer Straße westlich von hier zu ihnen."
Dougal nickte zufrieden. Als der Mundschenk mit der Weinkaraffe zu ihnen kam, deckte er seinen Kelch mit der Hand ab. Er musste die königlichen Soldaten sammeln und er musste dazu nüchtern sein und die richtigen Worte finden.
Als er den Soldaten der Haustruppe gesagt hatte, dass er einen jeden von ihnen als Bruder oder Schwester sah, da hatte er in ihren Gesichtern Zustimmung, Zuneigung und Stolz gesehen. Als er ihnen erklärt hatte, wer er war, da hatten sie überrascht zugehört. Als er ihnen offenbart hatte, dass der albernische Thron ihm zustand und dass jetzt die Stunde gekommen war, in der er ihre Hilfe brauchte, da hatten sie grimmig genickt. Ein paar betretene Blicke hatte es gegeben, als er sie aufforderte, mit ihm zusammen zu desertieren und das Königspaar zu verraten.
Ein neues Land, ein neuer König.
Sie alle waren gefolgt, als Dougal und Lyneth sie von Steinwacht weggeführt hatten.
Noch in der Nacht hatten sie den Weg erreicht, an dessen Ende der Rest ihres Heeres auf sie warten würde. Das Heer, das Haywood im letzten Jahr für Lyneth zu sammeln begonnen hatte und das Dougal nun um die Truppen des weidener Königspaares bereichern würden.
Sie kamen gut voran, obwohl abgesehen von Lyneth und ihm alle zu Fuß waren. Dougal hatte immerhin den Anstand besessen, König Nolan nicht auch noch sämtliche Pferde zu stehlen.
Schon in der ersten Nacht nach dem Aufbruch konnte er die Feuer in der Ferne sehen.
Als sie schließlich auf Sichtweite heran waren, konnte Dougal erfassen, wie viele es waren. Überrascht blickte er zu seiner Schwester und hatte gehofft, einen "Ich habe es Dir doch gesagt"-Ausdruck bei ihr zu sehen. Aber in ihrem Gesicht lag Verwunderung und dann Misstrauen.
"Was ist?", fragte er.
"Das sind zu viele.", sagte sie leise und wurde langsamer. Dann überschlug sich ihre Stimme. "Das ist eine Falle. Flieh!" Sie wendete ihr Pferd.
"EINNOCKEN!", kam da der Befehl einer weiblichen Stimme, gefolgt vom spezifischen Knirrschen von Bogensehnen.
Es war ein Albtraum. Lyneth preschte los und presste sich eng an ihr Reittier. Dougal wendete sein Pferd und sah, wie seine eigenen Soldaten sich unsicher umsahen. Einige hoben die Schilde, andere gingen in Deckung, noch andere zogen ihre Waffen. Viele blickten panisch zu ihm.
"ZIELEN!", befahl die Frau.
Nicht so! Nicht so!
Dougal wandt das Pferd wieder um und breitete die Arme in einer Geste der Aufgabe aus.
"HALT!", schrie er, während die Bögen sich auf ihn richteten, "Ich ergebe mich. Verschont meine Leute."
Irgendwo im hinteren Teil seiner Wahrnehmung hörte er Lyneth schreien und protestieren. Doch es klang eher nach Empörung als nach Kampf.
Flieh! Flieh!
Dougal brachte das Pferd zum Stehen. Hier ging es um mehr als ihn.
Eine Gestalt hatte die Hand erhoben. Eine Frau, erkannte Dougal. Die Befehlshaberin über die Schützen, die Dougals Tod – und den seiner Leute – allein mit einer Geste bewirken konnte. Erst als sie den Kopf zu einer weiteren Gestalt umwandt, erkannte Dougal ihr Gesicht. Bryanna Tremayne.
Die Gestalt, zu der sie sich fragend umblickte, trug eine Kapuze, sodass Dougal ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Aber als sie sprach, erkannte er die Stimme sofort.
"Lasst die Waffen sinken.", befahl König Nolan. Die Bogensehnen entspannten sich hörbar. Der König kam langsam auf Dougals Pferd zu. "Steig ab."
Dougal folgte dem Befehl. Als seine Füße den Boden berührten, hob er die Hände hinter den Kopf, sodass ihm die Waffen abgenommen werden konnten. Nolan blickte ihn fragend an.
"Ich bin Euer Gefangener.", erklärte Dougal und starrte mit dem letzten Rest Stolz in die Nacht.
Nolan lachte auf. "Das bist Du nicht. Das warst Du nie."
Jetzt blickte Dougal den König verwirrt an.
"Ich verstehe das nicht."
Nolan legte die Hände auf dem Rücken zusammen und spazierte zu einem Zelt. Dort angekommen, hielt er den Eingang auf. Dougal folgte der Einladung unschlüssig.
"Ihr ebenso, Lady Bryanna.", hörte er den König sagen. Die junge Frau hob verwundert den Kopf und folgte der Aufforderung ebenso unschlüssig wie Dougal.
Das Zelt war praktisch eingerichtet und schnell zu verpacken, aber dennoch gemütlich und mit der angemessenen Pracht eines Herrschers. Nolan deutete auf einen Tisch, auf dem Tonbecher und Flaschen standen.
"Setzt Euch. Beide."
Erneut folgten die beiden der Aufforderung ihres Königs. Doch Dougal stand nicht der Sinn nach Wein und Plaudereien.
"Also schön. Ihr sagtet, ich wäre nicht Euer Gefangener.", hob er an.
"Das stimmt.", Nolan schenkte Wein in drei Becher und nahm einen davon.
"Was kann ich denn dann für Euch sein? Ich habe Euch verraten.", bohrte Dougal nach.
"Du bist Blut von meinem Blut. Ich habe mich gewundert, dass Dein Verrat so lange hat auf sich warten lassen."
Dougal spürte die Schamesröte auf seinen Wangen.
"Ich verstehe das nicht, Majestät."
"Ich kenne Dich, seit Du ein Kind warst. Ich weiß, dass in Dir ein Hunger brennt, den Du nicht stillen kannst, solange Du in meinem Haus bist. Und Du weißt, was man sagt: Verrat liegt einem Trevelyan im Blut."
"Aber ich bin kein..."
"Nicht?"
Dougals Kaumuskeln arbeiteten.
"Was wird jetzt passieren?", fragte er dann.
"Du wirst den Thron von Albernia erobern und Deinen rechtmäßigen Platz als König einnehmen."
Dougal konnte hören, dass Lady Bryanna überrascht die Luft einzog. Sie war also nicht eingeweiht.
"Zu diesem Zweck hast Du doch Dein Heer aufgestellt.", fuhr Nolan fort. "Und ich habe nun beschlossen, es noch ein wenig zu verstärken." Nolan blickte nun Lady Bryanna an. "Das führt mich zu Euch. Ich möchte, dass Ihr und Eure Schützen den Anspruch des rechtmäßigen Königs von Albernia unterstützt."
"Aber Majestät...", hob sie an, doch der König unterbrach sie, als er beschwichtigend die Hand hob.
"Keine Sorge. Der Ruf Eures Hauses wird keinen weiteren Schaden nehmen. Ihr werdet weder unter dem Eber-Banner reiten, noch soll jemals Euer Name fallen. Doch Ihr verfügt über die besten Bogenschützen von Weiden, sagt man. Der zukünftige König von Albernia braucht diese Unterstützung bei seiner Eroberung."
Bryanna blickte zwischen Nolan und Dougal hin und her und schien nachzudenken. Dann stahl sich ein verstehender Ausdruck in ihren Blick und sie nickte knapp. Dougal schien allerdings etwas entgangen zu sein.
"Wird das nicht Krieg zwischen Weiden und Albernia provozieren? Mit Eurem Bruder?", fragte er.
Nolans Mine verhärtete sich. "Nicht, wenn Du rasch und entschlossen zuschlägst. Und das musst Du. Mein Bruder hat zu lange auf dem Thron gesessen.", sagte er mit entschlossener Stimme, doch sein Blick verriet, wie schwer es ihm fiel, diese Worte auszusprechen. Dougal blickte offenbar fragend genug, um den König weiter erklären zu lassen.
"Ich liebte meinen Bruder einmal. Und auch seine Kinder. Aber wir sind jetzt Könige. Solange unser Vater lebte, hatte mein Bruder einen, der ihm sagte, was er zu tun hat. Jetzt offenbart sich, dass er kein guter König ist.
Man sagt: Jene, die hungern, bleiben nicht lange hungrig. Auf die eine oder andere Weise.
Doch ehe ein Bürgerkrieg ausbricht, ist es besser, den König zu ersetzen. Es ist, fürchte ich, das Los eines Herrschers, das zu tun, was am besten für das Reich ist und nicht das, was sein Herz sich wünscht. Zumindest wenn er gut sein will.", schloss er, "Doch dies ist nicht der Angriff des Königs von Weiden auf den König von Albernia. Dies ist der Angriff von Ronnel, dem Sohn des entmachteten und rechtmäßigen Königshauses Gladmore, der beide Trevelyan-Könige an der Nase herumgeführt hat.
Niemand liebt die Ziege, weder hier, noch in Albernia. Und es gibt viele, die den Löwen nicht vergessen haben. Du hast einen größeren Anspruch als jeder Trevelyan."
"Sagtet Ihr nicht, ich sei auch einer?"
"Bist Du das?"
Dougal schwieg erneut. Nolan nahm einen Schluck Wein und fuhr dann fort.
"Selbstverständlich werde ich Dein Handeln offiziell verurteilen. Doch was soll ich tun? Meine Hausgarde ist desertiert. Noch ehe ich neue Truppen ausgehoben habe, habt Ihr einen uneinholbaren Vorsprung. Am Ende werde ich Dich zähneknirrschend als König von Albernia dulden müssen. In Wirklichkeit aber haben wir ein Bündniss." Nolan beugte sich vor und sah Dougal in die Augen. "So ist es doch, oder?"
Dougal nickte betreten.
"Majestät, ich habe niemals Euch schaden wollen..."
Nolan hob die Hand in einer Geste, die sagte, dass er davon nichts mehr hören wollte.
"Was ist mit ihr?", fragte Dougal nach einem Moment der Stille und deutete auf die Lady.
Der König betrachtete die junge Frau.
"Die Lady bat mich um einen höchst delikaten Gefallen, der über nichts geringeres als die Zukunft ihres Hauses entscheiden wird." Jetzt war es an Bryanna, die Kausmuskeln arbeiten zu lassen. Der König musterte sie und fuhr fort. Doch er sprach zu Dougal. "Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen. Ich muss nun prüfen, ob ihren Beteuerungen auch Taten folgen. Dann will ich sehen, was ich tun kann, um ihr zu helfen. Eure Schicksale sind also miteinander verknüpft. Scheitert einer von Euch, scheitert Ihr beide."
Bryanna betrachtete Dougal nun genauer. Ihr Blick war hart und entschlossen. Dann nickte sie knapp.
Damit war es beschlossen und es kehrte Stille im Zelt ein. Schließlich erhob sich der König und schlenderte zum Zeltausgang.
"Eines noch...", sagte Dougal rasch, ehe Nolan das Zelt verlassen konnte. "Wenn Ihr von meinem Vorhaben wusstet, wieso habt Ihr nicht viel früher mit mir gesprochen? Und wieso wurde ich mit einer Drohung begrüßt?"
Nolan kam ein Stück zurück und betrachtete Dougal. "Du hättest trotz der schlechten Ausgangslage kämpfen und Deine Leute in den sicheren Tod schicken können." Er zuckte mit den Schultern. "Doch das hast Du nicht. Ich wollte wissen, welche Art Anführer Du bist. Und Deine Soldaten sollten auch wissen, wem sie folgen. Nun haben wir zumindest eine Ahnung."
Damit wandt er sich wieder dem Zeltausgang zu.
"Wartet!" Dougal stand auf und ging ein paar Schritte auf den kleineren Nolan zu. Als er bei ihm angekommen war, reichte er ihm die Hand. Nolan blickte auf die Hand, dann auf Dougal und ergriff seinen Unterarm im Handschlag des Kriegers. Dann schmunzelte er.
"Das ist nicht der große Abschied. Wir werden noch viel mehr Zeit miteinander verbringen, als Dir lieb ist." Dann ließ er den Blick umherwandern. "Das Zelt kannst Du behalten."
Damit verschwand der König.
"Danke, Onkel!", sagte Dougal leise.
Erst viel später sollte er feststellen, dass er Nolan zum ersten Mal so genannt hatte.
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