Ein Flackern in meinen Augenwinkeln. Wenn ich mich danach umdrehe, ist es fort, war vermutlich niemals da. Ein Lachen in meinem Rücken, höhnisch und wissend. Soll ich mich umdrehen? Vielleicht sehe ich dann, wer lacht. Oder vielleicht ist es ein weiterer Schritt, ein weiteres Eingeständnis an den Traum, das Chaos, das Drehen, das bunte Karussell in meinem Verstand, das sich lachend und flackernd und schrill immer weiter dreht.
Die Schatten sind jetzt mein Freunde, dabei ist alles an mir aus Neon. Und wie durch eine Lasershow tanze ich durch die Nacht, die Schatten an meiner Seite, und gemeinsam tanzen wir in das dunkle Netz, offenen Auges in die Höhle der Bestien, wo wir hingehören, wo sie uns zerfleischen wollen.
Die Lichter an meiner Seite sind eher schillernde Reflexionen in zerbrochenen Spiegelscherben, die an den Wänden auf und ab tanzen, doch ich kann sie nicht fangen, kann sie nicht halten. Ich folge ihnen, tiefer und tiefer in die Höhle hinein, offenen Auges, und sehe dabei Dinge, die nicht sind. Übersehe andere Dinge, die sind. Denn nichts ist echt und alles geschieht im Dunkeln, während ich einem Scherbenlicht nach dem anderen hinterher jage. Das Flackern, das Lachen, nichts hat Bedeutung und alles ist ein Zeichen. Und ich weiß, dass das Karussell nicht stoppt, sondern Fahrtwind aufnimmt im grellen Tanz der Lichter und die Welt verschwimmt.
Mein Lied verzerrt sich im Echo der Höhle voller Bestien, ist nicht mehr das, was ich singen wollte, trägt kaum noch meine Worte und meine Werte, stattdessen prallt es auf mich zurück und es ist hässlich und verschroben, aber trotzdem ist es mein Lied und ich muss es singen und das tut weh, denn heute hab ich es für dich gesungen. Und noch während du den Puls meines Songs in dich aufgesogen hast, habe ich dessen Echo in deinem Herzschlag gespürt. Noch ein Echo, noch ein verzerrter Klang. Und ich weiß, das hier ist mein Song, mein Klang, meine Worte. Doch nichts daran ist schön, nichts daran ist gut, und trotzdem muss es sein. Denn verdammte Scheiße, wenigstens hab ich einen Song. Und der ist für dich und alle, die ihn wollen. Alle, die ihn brauchen.